Juli Juli Juli
JULI
Toller Vorsatz, jeden Monat mindestens einen Beitrag zu schreiben. Schon fast Leistungsdruck, grüßt der "Mehr-Schwein-als-Hund" in meiner inneren Hängematte.
Dann der Gedanke: "meine Güte", mein "Gott" denk ich schon lange nicht mehr. Auch meine "Göttin" oder "oh my godness" sind Auslaufmodelle aus den frühen 90er Jahren.
Also gütig denk ich zu mir selbst: schon Juli. Juli. Juli. Juli. Juli Juli
Mein Puls steigt. Erinnerungsbruchstücke liegen wie Wracks herum. Ich kram ein bisschen drin rum...
War das nicht einst der Monat, in dem man langsam anfing die Seele baumeln zu lassen und am nächsten Seesteg die Beine. Sich im Biergarten oder am Isarstrand dem Müßiggang hinzugeben? Die wichtigen Dinge nicht mehr so wichtig waren, im Anblick des Sonnenuntergangs am Wörthsee?
Schwitzige Tage und Nächte...Menschen, Momente, Musik, Männer.
Mein Puls steigt. Irgendwie fühlt sich Juli jetzt anders an. Juli. Juli. Juli.
Warum kumuliert grad alles? Dunkle Wolken ziehen über mein Gedankenmeer.
Von allen Seiten hört man sie ächzen und stöhnen. Menschen unter der Last der Erwartungen an hektischer Betriebsamkeit, Partylaune, Sportveranstaltungen, Geburtstage, Konzerte, Festivals, Theaterbesuchen, Festen, Elternabenden, Sommerfeste, Ehemaligentreffen, Versammlungen, Job, Familie. Höchstleistungen zum Fiskaljahresausklang.
Fuck Elternabende Fuck all the Marathonteamsitzungen - denkt der Pirat in mir. Piratin wäre natürlich gendertechnisch, feministisch korrekter. Aber eigentlich sehe ich mich gern als schwankenden, stinkenden Machopiraten mit Bart, blauen Papagei auf der Schulter, Rumbottle in der Hand: "Fuck" rufen. Nichts gegen Kyra.
Gleichzeitig in allen sozialen Netzen gefangen. Am besten überall mit rudern, Wir würden ja so gerne zusammen nette Zeit verbringen, leider haben wir dann weder Zeit noch Nerv. Schon gar kein leichter Wellengang. Altbekannte platte Attitüde. Juli. Jetzt komm ich ins Seemannsgarn schwafeln.
Auf die Frage von der lieben K. :"wir könnten doch noch eine Kaffee trinken?", reagiere ich letztens regelrecht panisch. Meine Augen wuschen hin und her, suchen am Horizont Halt. Meine Hände graben sich tief in die Träger meiner nur unterdurchschnittlich trendigen Tasche. (ja immer noch keine Neue gefunden-
St.!) Gesichtsfarbe weicht, heftige Unruhe überfällt mich. Innerlich checke ich Kalender, Mails, Sms, WhatApps und Facebook Veranstaltungskalender...
Mit fast schon piepsiger Stimme stotterkrähts:"...ähm gern, schon bald, am liebsten nach den Ferien ............. oder vor Weihnachten.......... ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
leichter^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^^^^^^^^^Wellengang^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^die Sonne blendet mich^^^^^^^^^^^^^^^^
^^^^^^^^Nachher werde ich mit meinem Mann an den See fahren, und den Sonnenuntergang anschauen. Das sag ich aber besser niemanden.....