Fernweh ist das Gegenteil von Homesick
Doch das Klima, Energieverbrauch, Feinstaub, die soziale Ungerechtigkeit, Frauenrechte, Todesstrafe, Malaria, giftige Krabbeltiere und der Verstand sprechen für Ferien am Ammersee
Da ich momentan so schreibfaul bin lass ich den einsamen Griechen erzählen, von seinen Gedanken auf der Suchen nach einer Gefährtin. Viele Fragen...?
Liebe Lieblingsfrau: Die Singlekolumne SZ Magazin 05. Juli 2017
Liebe zukünftige Lieblingsfrau,
ich liege auf dem Sofa, Willy liegt auf meinen Beinen und schläft so niedlich, dass ich nicht aufstehen mag. Deshalb schreibe ich dir so, flach auf dem Rücken. Es ist ein Privileg meines Jobs, dass ich immer so arbeiten könnte, und ja, ich habe den Witz schon gehört, dass das hier auf Sankt Pauli jawohl keine Ausnahme ist, haha. Aber ich finde mich selbst merkwürdig, dass ich ein Tier nicht wecken mag, dessen Hauptbeschäftigung es ist, herumzuliegen und zu schlafen. Willy kommt langsam in ein gesetztes Alter, früher hat er im Garten so erfolgreich Vögel gejagt, dass ich den winzigen Flecken Grün hinter meiner Küche das Amselfeld getauft habe. Heute kommt er nur noch manchmal mit einer Maus an, aber er wirkt selbst überrascht dabei.
Willy ist nicht alleine. Er hat eine Gefährtin, eine Art jüngerer Schwester, falls er sie so sehen will, eine Freundin. Sie heißt Hummel, weil sie als ganz junges Kätzchen herumgesprungen ist als wüsste sie nicht, dass sie nicht fliegen kann, so wie Hummeln eben, die angeblich von ihrem Körperbau her gar nicht zum Fliegen geeignet sind und es nur können, weil ihnen ihre Unfähigkeit nicht bewusst ist. Sie tun es einfach trotzdem. Ich habe ein Foto von dem Tag, als Hummel hier einzog, klein wie eine Fledermaus, und auf dem Bild steht sie vor dem genervten Willy auf den Hinterbeinen, die rechte Tatze hochgereckt, um dem riesigen Kater eine zu kleben, weil er sie blöd angemacht hat. Sie ist eine Kriegerin, bis heute, obwohl sie immer klein und dünn geblieben ist.
Sie haben sich aneinander gewöhnt, die beiden, und sie haben sich gegenseitig verändert. Erst durch sie hat Willy angefangen zu teilen, Platz und Aufmerksamkeit und sogar seinen Futterplatz. Manchmal putzen sie sich gegenseitig, und es bricht dir das Herz, weil es so süß ist. Und erst durch sie hat er übrigens angefangen, seine Krallen an allen Möbeln zu schärfen, außer dem Kratzbaum, den wir einzig zu diesem Zweck angeschafft und nach ein paar Monaten weggeschmissen haben, weil die beiden ihn komplett ignoriert und stattdessen den Ledersessel zerfetzt haben. Katzen halten sich nicht an deinen Plan. Du wirst mich verändern, wenn du da bist, einfach dadurch, dass du da bist. Und ich dich. Wir werden Menschen sein, die wir ohne einander nicht geworden wären, und dabei hoffentlich ganz und gar wir selbst. Denn das ist die Balance, die man finden muss, sowieso immer und überall, aber vor allem dann, wenn man zu zweit eins ist: Für die eigene Veränderung offen zu sein, ohne sich aufzugeben, und die Veränderung des anderen anzunehmen, ohne sie zu erwarten. Manchmal habe ich den Eindruck, Frauen, die sich in einen Mann verlieben, beginnen am zweiten Tag, ihn verändern zu wollen, während Männer sich Frauen suchen und bald erstaunt feststellen, dass sie nicht für immer genau so bleiben wie am ersten Tag. So als wäre irgendetwas eine Reise wert, wenn man nur genau das erlebt, was man sich vorher ausgemalt hat. Aber wirklich Leben heißt, ein One-Way-Ticket zu buchen auf einem Schiff, von dem man nichts weiß, als dass es aus dem Hafen ausläuft und irgendwann untergeht.
Es heißt, Fantasie kenne keine Grenzen, aber in Wahrheit ist nur eins grenzenlos: Unsere Fähigkeit, die Fantasien des anderen zu übertreffen, sie aus der Bahn zu werfen, zu kitzeln, zu schütteln und immer wieder neu zu befüllen mit riesig großen und winzig kleinen Impulsen, die wir allein nie gespürt hätten. Es ist das einzige, was ich weiß über dich, und was ich sehe, wenn ich mir dich vorstelle: dass du meine Vorstellungskraft übersteigst. ch liege hier noch ein bisschen rum, zukünftige Lieblingsfrau, mit Willy ausgestreckt auf meinen Beinen. Du kannst kommen und das ändern, wenn du willst. Oder dich dazulegen. Ich muss nicht vorher wissen, was es ist, ich will nur dabei sein, wenn es passiert. Und morgen wieder, wenn es vielleicht ganz anders ist.
Das ist meine Fantasie. Bis du sie einreißt. Und ich fliegen werde, weil ich vergesse, dass ich es nicht kann.
Am 6. Juli 2017 liest Michalis Pantelouris um 19 Uhr aus seinen Kolumnen im Alten Zollamt Rothenburgsort in Hamburg.
coracora am 06. Juli 17
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Das Wasser hat dich nicht getragen
connected - in Erinnerung an Malina
coracora am 12. April 17
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Frühlingsgefühle contra Frühjahrsmüdigkeit
All diese Farben
Naturexplosion Naturgewalt Mensch Welt
Dieser Frühling der sich wie Sommer anfühlt
Ich habe auf die Welt geschaut
und an allen Ecken löst sie sich auf
doch es gibt Kleber der hält sie zusammen in meinem kleinen Universum
Was wir zusammen gut schaffen ist nicht immer logisch
manchmal wie das große gemeinsame Graben des Blaumilchkanals
und das Wasser kommt immer dann wenn man nicht damit rechnet
man -ein Wort das Distanz schafft
wenn wir oder ich lieber nicht zu nah an die Gefühle oder
fatale nahe Situationen ran gehen können, all das
Träume lassen sich schwer kontrollieren.
Und das Problem ist, sagt da ein Mann
Eigentlich bin ich so unbeschwert denke ich.
Und du warst das Problem sagt eine Mutter.
Das wiegt schwer
Kann aber sein, es wird ein irrrationaler Glaubenssatz
ungeliebter Nichtsnutz zu sein und sich sehr anstrengen zu müssen
Man kommt raus aus der Nummer wenn
man am Schluss doch Verantwortung für sein Leben trägt
Relax nothing is in control
NachbArschaft lustiger Tippfehler
Über mir die schwarze Wolke in Pastell mit uneinsichtigem Haifischgrinsen
Neben mir wohlwollendes philosophisches Himmelblau
Ganz oben der jugendliche lautmalerische Held
Und verbindend in der Mitte die wütende gute Seele, durch das Schicksal und Orte verbunden
Exgegenüber steht mir bei und läuft mit mir Crosswood wie der Teufel, sowie dem davon, und über dem selbigen Berg
coracora am 09. April 17
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Die naheliegendste Lösung ist oft die Fatalste
Schweigen
Sagen
Reden
Fragen
Denken
Fühlen
Vergessen
Wühlen
Bleiben
Gehen
Abbiegen
Drehen
Ich will dich anrufen
Du bist nicht mehr da
Es dauert Augenblicke
Da wird es klar
Der Sonnenuntergang verschwimmt
Der Weg flirrend Tränen
Dumpfe Leere freier Fall
ein Moment verschwimmt
Im Februar
Guten Morgen, bin eingepackt wie die Frau aus Fargo und im Radio singt Freddy -don't stop me now....because I have a good time! Mal sehen wo es hingeht
coracora am 18. Januar 17
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2016 Gelassen akzeptieren was wir nicht wissen werden
coracora am 12. Januar 17
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