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Warum „Substream“ das neue Mainstream ist

Dienstag, 27. November 2012, 16:17

„Gehst du heute Abend auch in den neuen Club?“ Ich werde entsetzt angestarrt. Der Blick meines Gegenübers verrät mir, dass er mich nicht mehr für ganz voll hält. Ich überdenke noch einmal meine Wortwahl. Nein, ich konnte nichts Absurdes darin erkennen. Dieser erschrockene, verachtende Blick. So musste Mann sich also fühlen, wenn man bei Kaffee und Kuchen im Elternhaus, versucht zu erklären, dass Hans nicht mehr nur der beste Freund ist.
Sein Entsetzen wandelt sich in Forderung. Er mustert mich wie ein Lehrer sein Schüler. Erwartet er tatsächlich Selbsterkenntnis meinerseits? Langsam reicht‘s mir. Das hier sollte doch belangloser Smalltalk werden- ich nehme mir fest vor, das nächste Mal lieber wieder beim Wetter zu bleiben. Das Spiel wird mir zu bunt, ich bin genervt. „Hast du dich verschluckt?“ Wie vom Blitz getroffen platzt es aus ihm heraus: „Spinnst du?! Der Club ist doch total mainstram!!!“.
Wenn mich etwas wirklich zur Weißglut bringt, und zwar so sehr, dass die Leichen aus den Splitterhorrorfilmen bei meinen Mordgedanken plötzlich durchaus real wirken, dann ist es dieses dämliche Wort. Ganz davon abgesehen, dass der Anglizismus langsam aber sicher die deutsche Sprache fest in der Hand hält.
Googelt man nach der Definition von „Mainstream“, so findet man im größten Onlinelexikon mit Wki am Anfang und pedia am Ende Folgendes: „Der Mainstream spiegelt den kulturellen Massengeschmack einer großen Mehrheit wieder“. -Na und?
Kaum vorzustellen, dass in unserer heutigen Welt der Globalisierung und Massenproduktion so etwas wie Massengeschmack existiert. Ironie beiseite.
Mainstream-Kritiker verurteilen den Verlust der eigenen Persönlichkeit in der Masse. Individualität schön und gut aber geht es wirklich darum?
Bei Mainstream entsteht in meinem Kopf immer das Bild eines riesen bläulich schimmernden Fischschwarms im tiefsten pazifischen Ozean. Ein einzelner Fisch in der Menge nicht erkennbar.
Und in diesem Punkt stimme ich der Kritik bei. Niemand möchte wie einer der kleinen blauen Fische im Schwarm untergehen und nur zu einem Teil von etwas viel Größerem werden. Es ist ein menschliches Grundbedürfnis geschätzt und vor allem als etwas Besonderes, etwas Ganzes und nicht nur als Teil von etwas anerkannt zu werden.
Was mich wirklich an der Mainstream-Geschichte stört, ist diese unberechenbare Protestbewegung, die es hervorgerufen hat. Alles -nur nicht Mainstream. Aber bedeutet nicht genau das sein Sieg?
Was Mainstream ist, ist schlecht und wird mit Verachtung gestraft. Bloß nicht der Masse folgen! Möglichst auffallen und anders sein lautet das neue Motto. Und die Masse folgt.
Substream wird zum neuen Mainstream. Welch Teufelskreis!
Aber ist es wirklich so bedeutend in welchem Strom wir schwimmen? Kommt es nicht viel mehr darauf an, dass wir eben keinem Stream, sondern unseren eigenen, individuellen Interessen folgen – ganz ungeachtet der Meinung der Masse?
Wer Gefallen an den beliebten faltbaren Taschen mit Lederhenkel und Jockeylogo findet, dem sei es gegönnt sie auszuführen- trotz Mainstream! Wer gerne im düsteren Outfit in kellerartigen Clubs zu Alternative hüpft, dem soll die abwertende Meinung der Masse nicht kümmern.
Mainstream, Substream- hauptsache ehrlich




lalol am 07.Nov 13  |  Permalink
aber...
ich hab`doch schon die Choreographie ausgearbeitet.
http://www.youtube.com/watch?v=Gu7AO_kZRo0
..und alleine mag ich nicht in den Club.

coracora am 09.Nov 13  |  Permalink
immer schön mitschwimmen und nicht untergehen

coracora am 09.Nov 13  |  Permalink
heut Abend clubben wir ja ganz Sub suprem