Da ich momentan so schreibfaul bin lass ich den einsamen Griechen erzählen, von seinen Gedanken auf der Suchen nach einer Gefährtin. Viele Fragen...?
Liebe Lieblingsfrau: Die Singlekolumne SZ Magazin 05. Juli 2017
Liebe zukünftige Lieblingsfrau,
ich liege auf dem Sofa, Willy liegt auf meinen Beinen und schläft so niedlich, dass ich nicht aufstehen mag. Deshalb schreibe ich dir so, flach auf dem Rücken. Es ist ein Privileg meines Jobs, dass ich immer so arbeiten könnte, und ja, ich habe den Witz schon gehört, dass das hier auf Sankt Pauli jawohl keine Ausnahme ist, haha. Aber ich finde mich selbst merkwürdig, dass ich ein Tier nicht wecken mag, dessen Hauptbeschäftigung es ist, herumzuliegen und zu schlafen. Willy kommt langsam in ein gesetztes Alter, früher hat er im Garten so erfolgreich Vögel gejagt, dass ich den winzigen Flecken Grün hinter meiner Küche das Amselfeld getauft habe. Heute kommt er nur noch manchmal mit einer Maus an, aber er wirkt selbst überrascht dabei.
Willy ist nicht alleine. Er hat eine Gefährtin, eine Art jüngerer Schwester, falls er sie so sehen will, eine Freundin. Sie heißt Hummel, weil sie als ganz junges Kätzchen herumgesprungen ist als wüsste sie nicht, dass sie nicht fliegen kann, so wie Hummeln eben, die angeblich von ihrem Körperbau her gar nicht zum Fliegen geeignet sind und es nur können, weil ihnen ihre Unfähigkeit nicht bewusst ist. Sie tun es einfach trotzdem. Ich habe ein Foto von dem Tag, als Hummel hier einzog, klein wie eine Fledermaus, und auf dem Bild steht sie vor dem genervten Willy auf den Hinterbeinen, die rechte Tatze hochgereckt, um dem riesigen Kater eine zu kleben, weil er sie blöd angemacht hat. Sie ist eine Kriegerin, bis heute, obwohl sie immer klein und dünn geblieben ist.
Sie haben sich aneinander gewöhnt, die beiden, und sie haben sich gegenseitig verändert. Erst durch sie hat Willy angefangen zu teilen, Platz und Aufmerksamkeit und sogar seinen Futterplatz. Manchmal putzen sie sich gegenseitig, und es bricht dir das Herz, weil es so süß ist. Und erst durch sie hat er übrigens angefangen, seine Krallen an allen Möbeln zu schärfen, außer dem Kratzbaum, den wir einzig zu diesem Zweck angeschafft und nach ein paar Monaten weggeschmissen haben, weil die beiden ihn komplett ignoriert und stattdessen den Ledersessel zerfetzt haben. Katzen halten sich nicht an deinen Plan. Du wirst mich verändern, wenn du da bist, einfach dadurch, dass du da bist. Und ich dich. Wir werden Menschen sein, die wir ohne einander nicht geworden wären, und dabei hoffentlich ganz und gar wir selbst. Denn das ist die Balance, die man finden muss, sowieso immer und überall, aber vor allem dann, wenn man zu zweit eins ist: Für die eigene Veränderung offen zu sein, ohne sich aufzugeben, und die Veränderung des anderen anzunehmen, ohne sie zu erwarten. Manchmal habe ich den Eindruck, Frauen, die sich in einen Mann verlieben, beginnen am zweiten Tag, ihn verändern zu wollen, während Männer sich Frauen suchen und bald erstaunt feststellen, dass sie nicht für immer genau so bleiben wie am ersten Tag. So als wäre irgendetwas eine Reise wert, wenn man nur genau das erlebt, was man sich vorher ausgemalt hat. Aber wirklich Leben heißt, ein One-Way-Ticket zu buchen auf einem Schiff, von dem man nichts weiß, als dass es aus dem Hafen ausläuft und irgendwann untergeht.
Es heißt, Fantasie kenne keine Grenzen, aber in Wahrheit ist nur eins grenzenlos: Unsere Fähigkeit, die Fantasien des anderen zu übertreffen, sie aus der Bahn zu werfen, zu kitzeln, zu schütteln und immer wieder neu zu befüllen mit riesig großen und winzig kleinen Impulsen, die wir allein nie gespürt hätten. Es ist das einzige, was ich weiß über dich, und was ich sehe, wenn ich mir dich vorstelle: dass du meine Vorstellungskraft übersteigst. ch liege hier noch ein bisschen rum, zukünftige Lieblingsfrau, mit Willy ausgestreckt auf meinen Beinen. Du kannst kommen und das ändern, wenn du willst. Oder dich dazulegen. Ich muss nicht vorher wissen, was es ist, ich will nur dabei sein, wenn es passiert. Und morgen wieder, wenn es vielleicht ganz anders ist.
Das ist meine Fantasie. Bis du sie einreißt. Und ich fliegen werde, weil ich vergesse, dass ich es nicht kann.
Am 6. Juli 2017 liest Michalis Pantelouris um 19 Uhr aus seinen Kolumnen im Alten Zollamt Rothenburgsort in Hamburg.
coracora am 06. Juli 17
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Perspektivwechsel. Kreativitätsentwicklng
© 2015 Heike Thormann, Erstveröffentlichung 09.02.15
Vor einigen Monaten rang eine weitere Freundin mit einer beruflich und privat sehr schwierigen Situation. Öfter hörte ich sie murmeln „wenn ich doch nur eine Idee hätte“. Nun, ich versuchte natürlich, ihr solche Ideen zu präsentieren, auch wenn diese letzten Endes nur meine eigenen Prioritäten und Sichtweisen wiedergeben konnten, und sie selbst einen völlig anderen Weg ging.
Alle drei Beispiele haben eines gemeinsam: Es geht um Perspektivwechsel, andere Blickwinkel, neue Sichtweisen. Und weil man so etwas immer mal im Leben gebrauchen kann, habe ich hier ein paar Tipps, wie Sie leichter die Sichtweise wechseln und neue Perspektiven sehen.
I. Tätigkeiten und Materielles
a) Anderes einbauen
(Bauen Sie hin und wieder etwas anderes in Ihren Alltag und Ihr Leben ein.)
Machen Sie Urlaub, verreisen Sie, fahren Sie ins Ausland.
Werden Sie Austauschschüler oder absolvieren Sie ein Auslandssemester.
Machen Sie für eine begrenzte Zeit den Job von jemand anderem. Tauschen Sie für eine Weile die Position in Ihrer Firma. Lernen Sie wie ein Trainee auch andere Bereiche in Ihrer Firma kennen.
Tauschen Sie für eine begrenzte Zeit die Wohnung mit jemand anderem. Passen Sie für eine Weile als „Housesitter“ auf die Wohnung eines anderen auf. Übernachten Sie einfach mal in einer Ferienwohnung, statt in den eigenen vier Wänden.
Benutzen Sie einen anderen Weg. Unterbrechen Sie eine Routine. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, regelmäßig das Andere zu pflegen.
Probieren Sie jedes Jahr etwas anderes aus: Schreiben Sie zum Beispiel ein Buch. Pilgern Sie. Arbeiten Sie vier Wochen auf einem Biobauernhof, und und.
Leisten Sie ein freiwilliges soziales Jahr. Oder gehen Sie in Elternzeit.
b) Neues beginnen
(Beginnen Sie hin und wieder etwas Neues in Ihrem Alltag oder Leben.)
Arbeiten Sie für sehr kurze Zeit in diversen Jobs, um Ihren Traumberuf zu finden. Wechseln Sie Beruf, Branche oder Arbeitgeber. Übernehmen Sie neue Aufgaben. Steigen Sie in Führungspositionen auf.
Machen Sie weitere Aus- oder Fortbildungen. Gehen Sie noch mal zur Uni. Beginnen Sie einen neuen Lebensabschnitt.
Gestalten Sie Ihre Wohnung immer wieder neu. Ziehen Sie in eine andere Wohnung oder eine neue Stadt.
Passen Sie Ihr soziales Umfeld ggf. Ihrer persönlichen Entwicklung an.
Probieren Sie neue Muster in bestehenden Beziehungen aus.
Gewöhnen Sie sich neue Gewohnheiten an.
Probieren Sie einfach mal was aus.
c) Unterschiedliches oder Gegensätze gleichzeitig betreiben
(Vereinen Sie verschiedene Dinge oder scheinbare Gegensätze.)
Kombinieren Sie zum Beispiel eine sitzende Bürotätigkeit mit einem Ehrenamt im Jugendsport, eine Karriere im Management mit einem sozialen Engagement oder unterschiedliche Standbeine in der Selbstständigkeit.
II. Menschen und Soziales
a) Rollen tauschen
(Tauschen Sie hin und wieder die Rollen für eine eigene Zusatz-Perspektive.)
Nehmen Sie neue Positionen in Ihrem Job ein. Steigen Sie zur Führungskraft auf. Werden Sie selbst zum Arbeitgeber.
Übernehmen Sie als Vater regelmäßig für einen Tag oder ein Wochenende die Kinder. (Immer noch eine Seltenheit für viele Väter.) Gehen Sie in Elternzeit.
Lesen Sie Autobiografien oder Biografien, oder sehen Sie entsprechende Filme. Schlüpfen Sie für eine Weile in die Haut eines anderen und lernen Sie aus dem Leben dieses Menschen.
Nehmen Sie an Tourismus-Führungen teil. Werden Sie zum Gast und Fremden in Ihrer eigenen Stadt.
b) Andere Quellen einbeziehen
(Fragen Sie hin und wieder andere für eine fremde Zusatz-Perspektive.)
Fragen Sie andere.
Schalten Sie Experten, Berater, Coaches, Therapeuten ein.
Pflegen Sie Ihr soziales Netzwerk. Besuchen Sie regelmäßig einen Stammtisch.
Machen Sie ein Brainstorming mit Freunden, Kunden oder Kollegen.
Besuchen Sie Fortbildungen, nutzen Sie diverse Medien.
III. Persönliches und Mentales
a) Denkweise ändern
(Versuchen Sie, Ihr Denken zu ändern und Ihre üblichen Sichtweisen zu sprengen.)
Üben Sie Yoga und seine Umkehrstellungen.
Pilgern Sie. Gehen Sie auf „Selbsterfahrungstrips“.
Entwickeln Sie sich weiter. Übernehmen Sie neue Posten, Verantwortungen usw.
Hinterfragen Sie sich immer wieder selbst. Bleiben Sie offen für neue Sichtweisen.
Wagen Sie Unkonventionelles und Tabubrüche. Sprengen Sie Gedanken und Erziehungsmuster wie „das macht man nicht“.
Staunen Sie. Nehmen Sie nichts für selbstverständlich. (Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, was das für ein Wunder ist, dass so völlig fremde Lebewesen wie Katzen mit uns zusammenleben? ;-))
Suchen Sie nicht, finden Sie. Lassen Sie dem Zufall Raum.
b) Kreativtechniken nutzen
(Nutzen Sie mentale Hilfsmittel, um neue Denkweisen zu fördern.)
Brainstormen Sie mit Freunden, Kunden, Kollegen.
Wechseln Sie die Perspektive mit Kreativtechniken wie Analogie, Bisoziation, Reizworttechnik oder den Sechs Hüten des Denkens.
Befragen Sie imaginäre Helden oder mentale Vorbilder. Fragen Sie sich: Wie würde er oder sie die Sache sehen? Was würde sie oder er tun?
Reframen Sie und bewerten Sie eine Situation oder Sache neu. So wird das Leben „spannend“ statt „chaotisch“, wie bei meinem Beispiel oben.
Übertragen Sie von A nach B. Zäumen Sie das Pferd von hinten auf. Suchen Sie nach anderen Denk- und Lösungswegen.
c) Vorgaben setzen
(Nutzen Sie mentale Hilfsmittel, um neue Denkweisen zu fördern.)
Greifen Sie zu künstlichen Begrenzungen (Twitter: nur 140 Zeichen), Mindestmengen (mind. 20 Minuten brainstormen oder 30 Ideen finden) und anderen Vorgaben, die Ihr Gehirn zwingen, über die gewohnten Gewässer hinauszugehen.
„Not macht erfinderisch“: Auch Druck, Zwang und von außen geschaffene Tatsachen zwingen Sie und Ihr Gehirn, neue Wege und Perspektiven zu suchen.
Je öfter Sie auf diesen Zwang verzichten können, desto besser.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Perspektivwechsel.
coracora am 08. August 16
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Divergentes Denken
Sie sind neugierig.
Sie sind risikobereit.
Sie haben ein ästhetisches Verständnis.
Sie sind flexibel.
Sie streben nach Erkenntnissen.
Sie folgen ihren Leidenschaften.
Sie haben den Drang, Neues zu entdecken.
Sie haben kein Problem damit, von Normen abzuweichen.
Sie haben keine Angst vor Komplexität.
Sie sind zielfixiert.
„Die Kreativität gibt es nicht“, sagt Kurt Heller, Hochbegabungsforscher, Professor an der LMU München und Mitwirkender vieler Studien. Damit einhergehend gebe es auch nicht die typischen Künstler*innen: Kreative Persönlichkeiten lassen sich schwer einordnen. Es ist eher ein Zusammentreffen aus unterschiedlichsten Einflüssen und Verhaltensweisen in einer Person. „Bestimmte ‚Kreativitäts-Gene‘ konnten bisher nicht nachgewiesen werden, wohl aber hirnphysiologisch günstige oder ungünstige Bedingungen für kreatives Schaffen. Auch äußern sich kreative Ideen und Handlungen nicht nur bereichsspezifisch,
sondern auch alters- und expertiseabhängig.“
Spannend in diesem Zusammenhang ist auch folgende Beobachtung:
Kreative Einfälle oder Problemlösungen erscheinen häufig
in einem tagträumerischen Zustand.
Das erklärt zum Beispiel, warum uns so viele originelle Ideen unter der Dusche kommen,
wenn wir völlig entspannt sind.
Wenn wir gerade intensiv denken wollen,
greift unser Hirn immer auf die Empfindungs- und Gedächtnismuster zu,
die am leichtesten greifbar sind – also am „logischsten“ sind.
In völlig entspanntem Geisteszustand jedoch können Verbindungen aktiviert werden,
die nicht so naheliegend und ansonsten eher schwächer präsent sind.
seelischen Leiden schöpferische Kraft.
Das ist paradox und zynisch:
Auch die Macht des Zufalls ist nicht zu unterschätzen. So können bestimmte neue Ereignisse sich mit alten Erkenntnissen verbinden und so ein neues Muster im Gehirn entstehen – einer der möglichen Ausgangspunkte für einen kreativen Prozess.
Wie funktioniert der kreative Prozess?
Wenn Künstler*innen mitten in einem kreativen Prozess stecken, also schreiben, malen, zeichnen, oder musizieren, und sich plötzlich ganz aus der Umwelt zurückziehen, spricht man vom „Flow State“. Sie sind dann in „der Zone“. Die Erklärung ist faszinierend: Etwas zu erschaffen erfordert intensivste Konzentration. Während dieser Phase verschwindet das Körperbewusstsein, ja sogar die Identität. Weil ihre Gedanken die komplette Aufmerksamkeit benötigen, werden sie selbst und ihre Bedürfnisse also völlig irrelevant. Es ist wie ein Rausch, in dem die eigene Existenz für kurze Zeit unterbrochen ist.
Gehen wir noch einen Schritt zurück, zur Entstehung des Prozesses. In frühen Studien zum Erfindungsprozess und künstlerischen Schaffen wurde er von verschiedenen Forschern in diese Stadien unterteilt:
Die Vorbereitungsphase: Durch vor sich hin leben werden im Kopf Informationen gesammelt, Probleme definiert, Interesse oder ein grobes Ziel erklärt.
Die Inkubationsphase: Das ist die eigentliche Geburt der Kreativität. Es wird irgendwann unbewusst eine „Lösung“ auf die entdeckten Probleme gefunden (Stichwort Tagträumen).
Die Illumination: Das Aha-Erlebnis, der Moment, wenn es dann endgültig „Klick“ im Kopf macht und festgestellt wird, dass man tatsächlich etwas Neues schaffen könnte.
Die Verifikation: Die Gedanken werden darauf abgeklopft, wie plausibel sie sind. Sie werden erprobt, die Lösung wird bewertet.
Dahinter steckt die Annahme, dass ein kreativer Denkprozess
weitgehend ohne Wissensbasis abläuft –
und vor allem ohne die Gesetze der Logik.
Was entstehen kann wenn Menschen outside the box denken......
Soinetwa.....
ze.tt online
coracora am 08. August 16
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Früher gab es öffentliche Hinrichtungen, jetzt gibts Castingshows
Kolumne von Margarete Stokowski aus der TAZ Mai 2015
Ein Laster voller Mädchenkotze
Okay. Wenn „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) jetzt eh schon Thema ist, können wir hier auch noch mal drüber reden. Es gab also eine Bombendrohung im Finale der Sendung, die Halle wurde geräumt, die Show wird nachgeholt. So weit, so gar nicht gut. Natürlich. Es wäre schrecklich gewesen, wenn es da eine Bombe gegeben hätte.
GNTM war schon Thema, weil eine neue Studie besagt, dass die Sendung einen starken Einfluss auf Essstörungen hat. Der Psychiater Manfred Lütz hat GNTM daher „mörderisch“ genannt, man nehme dort „eiskalt den Tod junger Mädchen in Kauf“. ProSieben schickte eine Unterlassungserklärung, Lütz unterschrieb nicht.
Die neue Studie ist nicht die erste ihrer Art. Dass Castingsendungen das Körpergefühl und Schönheitsempfinden von Jugendlichen beeinflussen, ist belegt. Jetzt wird von der Kommission für Jugendmedienschutz doch noch mal geprüft, ob GNTM jugendgefährdend ist.
Ich hab das auch mal geprüft. Stelle gerne meine Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung, bitte schön: Ja, verdammt, natürlich macht GNTM nicht nur krank, es ist auch krank.
Eine perverse Maschine
Die Sendung ist eine perverse, niederträchtige, menschenverachtende Geldmaschine, die kapitalistische Krönung von Sexismus und Neoliberalismus in Form von Frauendressur mit Product Placement, und eine überraschungsarme Aneinanderreihung von Erniedrigungen, bei der junge Menschen dafür ausgezeichnet werden, dass sie geile Gene haben und sich den Regeln der Jury unterwerfen, weil man als Model halt auch einfach mal machen muss, was der Kunde will.
Der verfickte Kunde aber, der wartet auf die allermeisten Mädchen, die GNTM gucken, überhaupt nicht. Die Ausrede, die Show spiegele nur die harten Arbeitsbedingungen der Modewelt, kackt ab. GNTM ist keine Infobroschüre des Berufsinformationszentrums; es ist das meinungsbildende TV-Format einer ganzen Generation. In den letzten Jahren haben sich über 135.000 Menschen beworben, um in der Sendung mitzumachen. Die aktuelle Staffel ist die zehnte: 18-Jährige, die da heute mitmachen, gucken das mitunter, seit sie acht waren.
Da fällt auch der Witz weg, wenn man behauptet, die würden das alles freiwillig machen. Ja, natürlich. Denen wird das ins Hirn getrichtert, seit sie geradeaus gucken können. Klar denken die irgendwann, sie müssten sich ihre Daseinsberechtigung erhungern, erlächeln und erposen.
„Ich hab ein hübsches Gesicht gesehen“, sagt Wolfgang Joop in der ersten Folge der aktuellen Staffel, „aber darunter waren fette Beinchen.“ Dann Werbung: „Mit dem neuen [Produkt] kannst auch du bis zu zweimal mehr abnehmen!“
Eine eitrige Beule, die weg muss
Natürlich ist GNTM nur der Auswuchs einer kranken Gesellschaft, aber das kann keine Rechtfertigung sein; „Auswuchs“ bedeutet hier eine eitrige Beule, die man schnell entfernen sollte, nur halt nicht per Bombe.
Es ist auch nicht so, dass Heidi Klum das personifizierte Böse ist. Klum ist eine, die mit einem kranken System sehr viel Geld verdient. Sie wegen der quiekenden Stimme blöd zu finden, ist diskursmäßig keine Glanzleistung. Auch das Format „Unterhaltung durch Grusel“ ist nicht neu. Früher sind Leute zu Hinrichtungen gegangen, heute gucken sie Castingshows.
Man muss GNTM trotzdem als das beschissenste Event im deutschen Fernsehen bezeichnen, das aufgrund seines enormen Einflusses schon viel zu viel Schaden angerichtet hat. Diese Sendung braucht keine elfte Staffel, sie braucht einen Vierzigtonner voll mit Erbrochenem von bulimiekranken Mädchen, der beim nächsten Finale vorfährt. Und ablädt.
Und nein, das ist keine perversere Fantasie als das Bild von halbnackten jungen Frauen, die auf ihren 20-Zentimenter-High-Heels im Falle eines tatsächlichen Bombenangriffs eines ganz sicher nicht gekonnt hätten: wegrennen.
coracora am 04. Juni 15
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Eine grunzzufriedene Feministin
Eine grunzzufriedene Feministin
Von Frida Thurm
4. Juni 2015, 7:05 Uhr Zeit
Her mit dem Champagner! Denn es gibt tatsächlich eine Feministin, die von allen geliebt wird. Miss Piggy bekommt heute, nach mehr als 40 Dienstjahren in der Muppet Show, den Sackler Center First Award des Brooklyn Museums. Sie wird damit als Wegbereiterin des Feminismus geehrt, wie zuvor die Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison, die Regisseurin Julie Taymor oder Sandra Day O’Connor, die erste Richterin am Obersten Gerichtshof der USA. Miss Piggy habe "Temperament, Entschlossenheit und Mumm" bewiesen und Millionen von Frauen gelehrt, Hürden zu überwinden, begründet das Museum seine Wahl. "Moi is thrilled" ließ die Lady übermitteln.
Jetzt könnte man meinen, es sei kein gutes Zeichen für den Zustand des Feminismus, wenn seine derzeit würdigste Vertreterin eine Schweinepuppe mit Perlenohrringen und blonder Perücke ist, die noch dazu von einem Mann bewegt wird. Doch wir denken da sehr modern, und finden: Miss Piggy ist fleischgewordener Feminismus, denn auch im Sinne der Gleichberechtigung zeigt sie, dass nicht nur Männer Schweine sind.
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Piggy ist eine Frau, die weiß, was sie will, und sich nicht davon abbringen lässt. Dazu zählen Karriere und schöne Klunker genauso wie ihr bürgerlicher Traum von der Ehe mit Kermit und den gemeinsamen Kindern. "Die Erziehungsarbeit", sagt sie, "würden wir uns natürlich teilen."
Miss Piggy liebt Sex. Oder zumindest was in der Obenrum-Welt der Muppets untenrum so möglich ist: Verbal-Libido, Küsse und ein umwerfendes Temperament. Ob Miss Piggy weiß, dass "sexpositiver Feminismus" aktuelle Debatten anheizt, ist dabei eigentlich egal, denn sie könnte ihn selbst erfunden haben.
Man kann sagen: Piggy ist grunzzufrieden mit ihrem Körper und lässt sich von Body Shaming und Magermodels nicht beeindrucken: "Stil gibt es in allen Größen. Je größer du bist, desto mehr Stil hast du." Wobei sie dennoch auch Ratschläge für Diäten gibt: "Iss nicht mehr, als du heben kannst."
Miss Piggy ist nicht perfekt, und es ist ihr egal. Sie ist egoistisch, selbstverliebt und manchmal auch aggressiv. "Schönheit liegt im Auge des Betrachters", sagt sie, und hilft mit einem ruppigen Hieb gerne dabei, die ihre zu erkennen.
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Mit eben dieser Leidenschaft hat sie sich von einer Nebenrolle zur einzigen weiblichen Hauptrolle bei den Muppets vorgekämpft. Feministin dürfe man sie gerne nennen, sagt Piggy, Hauptsache ihr Name stehe ganz oben auf den Filmplakaten. So funktioniert das Schweinesystem des erfolgreichen Feminismus!
"Liebt euch selbst, dann liebt euch die Welt" rät Miss Piggy. "Und wenn ihr euch nicht selbst lieben könnt, dann fangt erst mal bei mir an und arbeitet euch langsam vor." Eine Frau muss kein Schwein sein, um in dieser Welt etwas zu erreichen. Aber es hilft, eine coole Sau zu sein.
2,3 Tsd.
Zum Geburtstag für R.
Araber wissen angeblich oft nicht wann sie geboren wurden, erzählt Rafik Schami.
Irgendwann Anfang/ Mitte April, aber wir haben dich erst im Juni anmelden können, wegen der Aprikosenernte und so, deshalb ist dein Geburtstag im Juni, erzählt ihm seine Mutter, da ist er schon 50 Jahre...oder so.
Es ist nicht wichtig wie einen Bahnhofsvorsteher den Zugfahrplan weiß, zu wissen wann und unter welchem Stern usw. wir geboren wurden. Und uns pünktlich älter zu fühlen.
Es ist gut zu spüren wie alt oder wie jung, wie lebendig und unternehmungslustig wir uns in dem einen oder anderen Moment unsers Lebens fühlen. Mein ich doch auch.
Deshalb kann man viel feiern, es gibt immer einen Grund alte Freunde zu besuchen oder neue zu finden. Oder in den Alten etwas Neues zu finden.
Machen scharfe Sachen wild oder umgekehrt?
Je mehr Testosteron, desto schärfer isst der Mann
Ein hoher Testosteronspiegel führt bei Männern laut einer Studie zu einem stärkeren Verlangen nach scharfen Speisen. Forscher im französischen Grenoble untersuchten bei ihrer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Physiology and Behavior" erscheint, einen Zusammenhang zwischen dem männlichen Sexualhormon und der Vorliebe für scharfes Essen.
Die Wissenschaftler untersuchten dies an 114 männlichen Probanden aus Grenoble im Alter zwischen 18 und 44 Jahren. Unter dem Vorwand, sie würden für ein Unternehmen eine Verköstigung organisieren, servierten sie den Männern einen Teller Püree und stellten jeweils 50 Dosen Tabasco-Chilisauce und 80 Dosen Salz dazu. Zuvor hatten sie den Probanden eine Speichelprobe entnommen, um deren Testosteronspiegel zu messen.
Die Teilnehmer konnten selbst entscheiden, wie sie ihr Püree würzten. Nach dem Essen sollten sie die Speise bewerten und angeben, ob sie nach ihrem Geschmack beispielsweise salzig, scharf, mehlig oder cremig war. Die Auswertung ergab zum einen, dass diejenigen Männer mit einem hohen Testosteronspiegel besonders viel Tabasco in ihr Essen mischten. Einen Zusammenhang zwischen der Zugabe von Salz und dem Testosteronspiegel konnten die Forscher dagegen nicht feststellen.
Der Sozialpsychologe Laurent Bègue von der Universität Pierre Mendès-France sagte, die Untersuchung bestätige andere Arbeiten, denen zufolge es einen Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der finanziellen, sexuellen und verhaltensmäßigen Risikobereitschaft gibt. "Hier wird der Zusammenhang bei der geschmacklichen Risikobereitschaft angewandt", sagte er.
Das Hormon stärke das Verlangen nach Empfindungen, sagte Bègue. Menschen mit viel Testosteron gingen in vielen Bereichen ein höheres Risiko ein. "Es ist auch möglich, dass der regelmäßige Verzehr von scharfen Speisen den Testosteronspiegel erhöht", fügte der Forscher hinzu. "Aber das wurde bislang erst bei Nagetieren festgestellt."
Das Sexualhormon Testosteron wurde bereits in 85.000 Studien untersucht. Der US-Wissenschaftler James Dabbs nannte es das Hormon "der Helden, der Gauner und der Liebhaber".
Strange question
One day Buddha was walking through a village. A very angry and rude young man came up and began insulting him. "You have no right teaching others," he shouted. "You are as stupid as everyone else. You are nothing but a fake."
Buddha was not upset by these insults. Instead he asked the young man "Tell me, if you buy a gift for someone, and that person does not take it, to whom does the gift belong?"
The man was surprised to be asked such a strange question and answered, "It would belong to me, because I bought the gift."
The Buddha smiled and said, "That is correct. And it is exactly the same with your anger. If you become angry with me and I do not get insulted, then the anger falls back on you. You are then the only one who becomes unhappy, not me. All you have done is hurt yourself."
"If you want to stop hurting yourself, you must get rid of your anger and become loving instead. When you hate others, you yourself become unhappy. But when you love others, everyone is happy."
Gelesen bei the otherguy DIE UNGLAUBLICHEN ABENTEUER EINES TAUGENICHTS
coracora am 17. Januar 15
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Musenkuss
Zugehört
Angeschaut
Mitgefühlt
Quergelesen
Nachgedacht
Hingeschrieben
Mitgemacht
Freigejammert
Umgedacht
Hingeträumt
Angemalt
Mitgesungen
Drangehängt
Eingesät
Selbstgemacht
Neuerfunden
Zamgereimt
Abgeschickt
Angemacht
coracora am 16. Januar 15
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Was sagen sie denn dazu?
Konformität spielt im menschlichen Sozialverhalten eine zentrale Rolle. Sagte Haun. Sie grenzt verschiedene Gruppen voneinander ab und hilft ihnen dabei, ihre Aktivitäten zu koordinieren. Damit fördert und stabilisiert sie Gruppen – was gut sein kann, aber natürlich auch Gefahren in sich birgt.
coracora am 07. November 14
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