Freitag, 14. Juni 2024
Mai 24
Mai Skizzen

Schlieren von Saharastaub im Sommerregen
Dicker Duft von Blütenstaub
Flieder fast Zuviel
Regenbogenkitsch überm See
Wie falsche Farben
Dann
Tanzverabredung
die Alten wollten es nochmal versuchen
Blitze im Sonnenuntergang
es schüttet
unter unserem Dach sind wir sicher
Die Unwetter kommen erst noch



Sonntag, 10. März 2024
Obsessed Obsidians
Obsessed Obsidians
Drop me in the Demotion Zone
Back to Pearls
Back to explore
Can’t speak now
Stories that make no sense, at all
Listening to the stars
Listening star
Challenge complete
Erased all mistakes
All friend quests achieved
Celebrate, it's blazing
I’m a high scorer



Freitag, 23. Juni 2023
PIXI


Erinnerung an meine Katze
eine Handvoll Lebewesen
im zwanzigsten Jahr

in meinen Armen

Verbindungen
kommen und gehen
kratzig und unglaublich weich
schnurren, brummen ,vibrieren
forderndes Mähau
Hundefreundin
auf dem Apfelbaum und in den Kirschen
Platzergreifend
durch und durch
dick und dünn
wählerisch
so ein schönes Leben und so ein schöner Tod
Augenblicke
wunderbare Momente
Schatten in meinem Bett



Donnerstag, 5. Januar 2023
2022 Rückblick aus dem grünen Bereich
grüner Bereich



Sonntag, 1. Januar 2023
Vergesslichkeit am Neujahrsmorgen
Vergesslichkeit am Neujahrsmorgen

Vergangenen Momenten einen Sinn geben.

Möchte einen Filter drüberlegen, das Graue ausblenden und vergessen.
Eine Menge Rosa und womöglich Einhornstaub auf die Palette, und somit in die Waagschale werfen, damit es sich erträglich lebt.

Glückliche Menschen leben besser und vielleicht länger.

Will Momente jetzt schätzen, mich stärken.
Dann kann ich, auf dem glitzernden Antlitz
meiner Kinder,
der Zukunft zuversichtlich entgegensehen.

Doch wieviel Raum braucht und bekommt die Sorge?

Um Neuland zu gestalten, braucht es einen Impuls, ein Bewusstsein, einen Leidensdruck.
Visionen reichen nicht. Wer zu zufrieden ist möchte keine Veränderung.

Zukunft für die nächsten Generationen muss jetzt geschaffen werden. Dafür muss man sich engagieren.
Sich jetzt Zeit nehmen.
Sehen, Anhaften und sich drum kümmern, nochmal anders als die „letzte Generation“.

Nicht anhaften, sagte einst ein Freund und meinte Lebwohl.
Warum denke ich immer noch daran? Wer nicht anhaftet schätzt es nicht wert, wird weitergehen und nicht vor oder zurück schauen. Ich hafte und will Verantwortung übernehmen. Nach Vorne schauen.

Viele fühlen ökonomischen Leistungsstress, eine Überreiztheit durch Medien und Anforderungen von allen Seiten. Beim sich ständig konsumorientierten Wunsch erfüllen, ist auch Entspannung zur Leistung geworden.
Burn-on ist das neue Burn-out.

Im Stress sind wir nur in unserer Selbstverteidigung. Da sind uns die Befindlichkeiten der Anderen und der Welt, egal – falls wir sie überhaupt wahrnehmen. In unseren nahen Beziehungen und auf gesellschaftlichen Ebenen schützen wir dann vermeintlich nur noch uns.
Wer so kraftlos mit Überleben beschäftigt ist, schert sich nicht um andere Ungerechtigkeiten, um Klimawandel oder den Krieg. Das ist schnell verdrängt, ist immer noch woanders.
In der Not möchte man verstanden werden und orientiert sich an leichten Ratgebern, die scheinbar, und von Rechts wegen, verstehen. Mal wieder eingefangen werden von Parolen. Wer Macht hat ist zufrieden, oder will mehr und entwickelt immer wirksamere Strategien, globale Strategen, sowie kleine Herrschaften.
Wer hat noch den Willen und die Möglichkeiten, aufzubegehren, Widerstand zu leisten, neue gesellschaftliche Prozesse zu gestalten? Selbst denken und verändern kostet Ressourcen, Bildung und Energie die nicht verfügbar sind. Fast ein Perpetuum Mobile das sich selbst befeuert.
Da wäre es doch einfach sich auf das kleine, spießige Glück zurück zu ziehen.

Glückliche Menschen leben besser und länger und können somit den Elan und Drive zur Veränderung aufbringen, ohne träge in Behäbigkeit zu erstarren.
Wo wir doch bei den guten Vorsätzen waren….
Ich entscheide mich zu einer vorübergehenden Testphase, einer Verabschiedung der vielen Vorannahmen und der Ambivalenz. Versuche mehr zu tun und zu machen. Bewusst dessen, das es unmöglich ist im Nachhinein rauszufinden welche Abzweigung die günstigere gewesen wäre. Jetzt dürfen freundlich Fehler gemacht werden.
Fomo neu interpretiert als „Fear of Missing out“ von Selbstbewusstsein, Gestaltungswillen, Abgrenzung und Zufriedenheit.

Leben glückliche Menschen länger, oder hat das ein wahrscheinlich renommierter Wissenschaftler, aus einer noch renommierteren Studie zitiert, und es in der Zeit geschrieben?

Schwer zu sagen, wofür wir dankbar sind, wenn wir uns gestresst im roten Bereich befinden. Bleib beweglich.
Grüße aus Grün
Coracora



Sonntag, 30. Januar 2022
2021 Le vent nous portera
Innenwelten

Meine Innen Welten
Reise um die Sonne
Unentdeckte Sterne
durch Tod geboren
Mondaufgang
Hoffnungsschimmer



Freitag, 8. Januar 2021
Schneetreiben
Wie treibende Schneeflocken
Fallen die Gedanken in meinem Kopf langsam auf Grund
Langsam schweben
verschmelzen.

Eine lange Pause

(Eine Zeit des Sammelns und Aufnehmens
Aufnehmen, Anschwellen, Abwälzen, Abgeben, Ablasten Abfallen. Vergessen können - als Gabe.)

Eine große Gedankenwolke. Ein Jahr
Und nun -
es schneit

Ruhig und beständig

Kalt. Weiß. Klar
Funkelte, und glitzert doch
locker flockig
Helles Licht
Blendet mich

Da ist eine ruhige helle Oberfläche
Schneedecke
Zu-Decke

Darunter bereitet sich alles auf Neuanfang vor
Die Sonne stärkt den Eindruck der Phantasie

Winterwunderland
Katze springt durch
Es hinterlässt Spuren. Leichte Risse und Löcher

2020



Mittwoch, 4. September 2019
Kurze Geschichte aus dem Garten
Wir sitzen im Regen an einem kleinen italienischen See. Die Freunde fragen:? Warum seid ihr nicht zuhause geblieben, dort ist das Wetter schön, und ihr habt doch den tollen Garten am Weiher!?
Stimmt eigentlich?Wir packen zusammen und fahren Richtung Brennero. Bei Sterzing die ersten Regentropfen. Eigentlich alles wie immer. Über München tobt ein Unwetter. Der Wetterbericht verspricht Regen für die nächsten Tage. An Gartenerholung oder Mähen ist erst mal nicht zu denken. Also Zeit für eine kreative Pause, da lese ich die Geschichte von Michi Sailer und denke mir, das kenn ich doch auch. Meine Gedanken wandern zu einem späten Nachmittag im Juli.
Heute hatte ich frei und im Radkorb habe ich meine eingesammelten Schätze. Riesige Kartoffeln (Ja, dumm gelaufen!), gelbe Zucchini, Karotten, Radieserl, Rauke, Stachel- und Johannisbeeren und einen großen Strauß bunter Blumen. Glücklich grinsend, radele ich am Bach entlang nach Hause, und bedauere all die Menschen die heute in ihren Büros schwitzten und danach ihr fahles, in Plastik abgepacktes Gemüse im Supermarkt kaufen müssen. Ich spüre ihre neidvollen und bewundernden Blicke. Sie ahnen ja nicht wie selten es zu diesem Großereignis kommt.

In meinen Augen bin ich eine miserable Gärtnerin. Immer noch zu wenig Zeit, wenn Zeit dann schlechtes Wetter. Wenn gutes Wetter, zu wenig gegossen. Na ja nicht nur in meinen Augen. Kein Dünger geht gar nicht, sagt meine Schwiegermutter, ist ja kein Wunder das ich Minigemüsepflanzen habe. Dieser biologische Schnickschnack funktioniert nicht. Schau dir nur deine Rhabarber an. Wie es hier aussieht, fürchterlich!

Die Natur liebt meinen Garten auf ihre eigene Art. Es ist eine Art ? Selbstbedienungs-Schlaraffenland? für Kleintiere. Hasen und Rehe laben sich an meine Pflanzen.
Alle Schnecken dieser Welt finden meinen Garten besonders attraktiv, da ich nicht in Schneckenkorn investiere. Sie finden immer einen Weg in das Hochbeet, sie seilen sich ab. Ins Frühbeet haben sie, glaube ich einen mehrspurigen Tunnel gegraben, und über Nacht jeglichen bunten Mangold gefressen. Meine Familie dankt es Ihnen sie können schon seit Jahren keinen Mangold mehr leiden.
Brennnessel finden immer ihren Weg von der benachbarten Pferdekoppel zu mir und verhindern, dass ich Rheuma bekomme. Aus jeder Hollerbeere wird ein Hollerbusch. Warzenkraut sprießt aus jeder Fuge meiner Terrasse und verhindert, na ja Warzen und eine gepflegt aussehende Lounge Landschaft.
Aus dem gutgemeinten, großflächig gestreuten Rindenmulch, der irgendwas unterstützen oder verhindern soll, was weiß ich eigentlich nicht genau, aber alle tun es, also aus ihm wachsen dieses Jahr interessante 1,5 Meter hohe gelbe Blumen. Zu Hunderten. Tausenden nach dem Urlaub.

Maulwürfe haben eine ausgedehnte Stadt unter meiner, ja nicht nur unter meiner, Wiese angelegt und je nach Witterung findet man zwischen 5 und 50 neue Hügel als Symbol ihres kreativen und ausgiebigen Bauwesens. Eine Mäusefamilie fühlt sich unter meiner Decke zuhause. Mücken suchen meine Gesellschaft.
Viele Pflanzen wachsen rapide und gedeihen ausufernd, in die Höhe und in die Breite. Oft ungenießbar, und am liebsten dort wo sie gegen die Regeln guter Nachbarschaftsverhältnisse verstoßen.
Die Brombeeren haben meine Pflegeversuche jahrelang dahingehend ignoriert, dass sie zwar wachsen, aber keine Blüten tragen, schon gar keine Früchte. Mit der Ausnahme 2013, da war es eine reiche Ernte warum auch immer (ach ja, ich war im Urlaub). Seitdem hat man nie wieder eine Brombeere gesehen. Nur ihre fiesen stacheligen Ranken wachsen unglaublich schnell und lauern hinterhältig im Gebüsch oder in der Wiese, am liebsten wenn ich barfuß gehe.
Meine Himbeeren verschwinden auf mysteriöse Weise von alleine, Rosen verkümmern. So manches ausgepflanzte, in liebevoller Arbeit auf der Fensterbank vorgezogene Gemüse, sieht man nach drei Tagen nicht wieder! Falsche Erde sagt der Nachbar. Aber warum nur bei mir? Was für Tricks haben die anderen, vor allem zwei Gärten weiter? Haben sie eine Wagenladung Walderde hergebracht? Pferdemist!? Sie werden doch nicht die halbe Chemieabteilung von Kölle und Dehner leer geräumt haben?

Die Obstbäume lieben das Klima im Spatzenweg auch nicht sehr. Falls sie viele Blüten tragen, kommt sicher ein Wetter und reduziert auf 25 Restblüten, diese werden dann von den wunderbaren fleißigen Bienen, die aus des bärtigen Nachbars Garten rüberkommen, betüttelt. Daraus entstehen dann wie durch ein Wunder einige, vier bis zehn Äpfel und Birnen, niemals Zwetschgen. Ich bin stolz wie Oskar. Nach einigen Wochen sind sie zwar leicht fleckig aber so langsam denke ich, jetzt noch ein bis zwei Tage dann wird geerntet! Kommt doch sofort der Spatzenschwarm und frisst und pickt! Die letzten zwei Äpfel stürzen sich dann in suizidaler Absicht auf die Schnecken-Wiese! Ab auf den Kompost.

Eigentlich haben viele Besucher eine Meinung, warum ich (noch) nicht (in noch) paradiesischeren Zuständen in meiner Datscha lebe. Beim Basteln und Ratschen mit Freundinnen, am Grill beim Bier wird beobachtet, kommentiert, manchmal schwadroniert und gern gefachsimpelt. Es hagelt gute Ratschläge und so manches besser wissen.
Meine kleine bröckelnde Hütte ist aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und die allgemeine Meinung ist: das alte Ding abreißen und einen schönen Neubau im Tiny Home Style hinstellen! Die Ideen überschlagen sich. Wenn ich konkret nachfrage, wann denn alle so Urlaub hätten und wir das Projekt gemeinsam starten können, wundere ich mich nicht, denn eigentlich hat nie jemand Zeit, wenn es was zu schrauben gibt.

Am Schönsten sind dann ja oft die Momente des einsamen vor sich hin wurschteln und wühlen. Danach gibt es sie dann, diese vielen sonnigen Momente, in denen die schattigen Plagen und die Rückenschmerzen vergessen sind.
Bunte Schmetterlinge tanzen dann fröhlich über die Blumenwiese, Bienen freuen sich summend an ausgeschossenen Rauke und Radieschen. Über mir in meiner Hängematte, lustiges Vogelgezwitscher, Grillenzirpen und hohe Schwalbenflüge am blauen Himmel. Danach ein kleiner Spaziergang durch mein schattiges Wäldchen und erfrischendes Schwimmen in den Sonnenuntergang am Weiher, der zum Glück noch uns gehört.

inspiriert durch Michi Sailers: ?schweres Los des Schlaraffenlandbewohners?, im IN München 8/ 2019